Austrian EOSC Mandated Organisation offiziell gegründet

„Das ist ein weiterer wichtiger Schritt für Österreich und zeigt, wie fortgeschritten wir in der Diskussion um Open Science sind“, freut sich Stefan Hanslik, BMBWF, einer der treibenden Kräfte hinter der European Open Science Cloud (EOSC), einem Prozess an welchem Österreich seit Anfang an engagiert ist. Das Bekenntnis zu den Grundsätzen von EOSC wurde in Wien, während der österreichischen EU-Präsidentschaft, in der „Vienna Declaration on the European Open Science Cloud“ festgelegt. Die Austrian EOSC Mandated Organisation, gegründet am 13. Oktober 2021, ist nun der nächste Meilenstein.

Auch der geistige Vater der EOSC, Jean-Claude Burgelman wies in seinem Statement auf der ersten Vollversammlung (General Assembly) darauf hin, dass es zwar bereits viel Papier gibt, aber tatsächlich operational noch viel zu tun ist. Und dass man gemeinsam mit Partnern mehr erreicht, zumal sich die gesellschaftlichen Ansprüche seit der ersten Idee, Forschungsdaten der EU öffentlich zu machen, stark erweitert haben, um gewissermaßen einen „Schengenraum für Forschungsdaten“ in Europa zu schaffen.

Vorreiter in Österreich waren neben der TU Wien, die Universität Wien, die TU Graz, das Naturhistorische Museum Wien, die JKU Linz und das Climate Change Centre Austria, welche bereits zu den Mitgliedern der EOSC Assoziation zählen.

Jede Einrichtung bringt spezifische Infrastrukturen oder Skills ein. Neben der Forschung, der Lehre und den damit verbundenen Infrastrukturen werden die Universitäten einen wichtigen Beitrag bei der Ausbildung einer neuen Generation von Wissenschaftlerinnen und

Wissenschaftlern sowie von Technikerinnen und Technikern leisten, data scientists, data curators, oder data stewards. „Universitäten leisten mit ihren Infrastrukturen und Services einen wichtigen Beitrag im Austausch mit Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft, für den die EOSC einen Rahmen bietet, um diesen kohärent, ambitioniert und umsichtig gestalten zu können“, betont Ronald Maier, Vizerektor der Universität Wien.

EOSC als „Web of FAIR Data and Services“

Die EOSC ist als „Web of FAIR Data and Related Services for Science“ konzipiert. Damit ist eine Vernetzung von Menschen, Services und Inhalten gemeint. Der Begriff wird somit im weitesten Sinne angewandt, nicht nur auf Daten, sondern auch auf Code, Publikationen und anderen digitalen Forschungsoutput. Services und Akteure müssen identifizierbar und gut dokumentiert sein, mit offenen Metadaten und persistenten Identifikatoren (PIDs), um Verlinkungen zu ermöglichen.

Die FAIR-Prinzipien haben mit ihrem Schwerpunkt auf maschinelle Austauschbarkeit eine große Bedeutung für die EOSC. Der Zugang zu neuen Daten wird zwar in Zukunft eine Rolle spielen, aber in der Implementierungsphase liegt das Augenmerk auf vorhandenen, thematischen Datenbeständen und Services sowie deren Verbindung über Schnittstellen.

Hintergrund

Die European Open Science Cloud wurde im November 2018 in Wien offiziell unter österreichischen EU Präsidentschaft von Europäischen Kommission gelauncht. Die dabei verabschiedete Vienna Declaration on the European Open Science Cloud ist eine der Eckpfeiler der gemeinsamen österreichischen Initiative Austrian EOSC Mandated Organisation/EOSC Support Office Austria.

Die Teilnahme weiterer österreichischer Institutionen an der EOSC Initiative ist erwünscht.

EOSC Association

Die EOSC Association AISBL ist die juristische Person, die zur Verwaltung der EOSC auf europäischer Ebene am 29. Juli 2020 mit vier Gründungsmitgliedern gegründet wurde. Sie ist seitdem auf über 200 Mitglieder und Beobachter angewachsen. Die dritte Generalversammlung der EOSC AISBL findet am 10. Dezember 2021 statt.

Anfragen zur Austrian EOSC Mandated Organisation