FAIRness durch Repositorien: Drei österreichische Universitäten entscheiden sich für InvenioRDM

Repositorien sind der Schlüssel zur Umsetzung der FAIR-Prinzipien in die Praxis. Sie ermöglichen nicht nur die Auffindbarkeit und den Zugang, sondern bieten auch persistente Identifikatoren, Dokumentationen und Metadaten und fördern so die Wiederverwendbarkeit für Menschen und Maschinen.

Seitdem sich Zenodo als weithin beliebtes Repositorium für Forschungsdaten etabliert hat, ist das Interesse vieler Institutionen am Hosting ihres „eigenen Zenodo-Klons“ mit individuellen Anpassungen gewachsen. Dies war auch bei drei Universitäten in Österreich der Fall, nämlich der TU Graz, der TU Wien und der Universität Innsbruck. Eine Anschubfinanzierung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung ermöglichte es diesen Universitäten, in die gemeinsame Entwicklung eines Open-Source-Systems zu investieren.

Während des Prozesses wurden die TU Graz und die TU Wien Mitglieder der InvenioRDM Developer-Community. Von dieser engen Zusammenarbeit profitieren alle Beteiligten aus mehreren Gründen: Die Beiträge sind für die gesamte Community frei zugänglich, während sich die österreichischen Institutionen darauf konzentrieren können, die Entwicklung von Funktionen zu beschleunigen, die sie für besonders relevant halten. Darüber hinaus erhalten die Entwickler während der regelmäßigen Entwicklungssprints viele Einblicke in die inneren Abläufe des Projekts.

Foto: TU Wien Software-Entwickler Florian Wörister (vorne) und Maximilian Moser beim Programmieren

Was bietet InvenioRDM derzeit?

Trotz aller Herausforderungen, mit denen ein Open-Source-Projekt wie InvenioRDM konfrontiert ist, schreitet die Entwicklung stetig voran. Im August 2021 wurde die erste LTS-Version (Long Term Support) von InvenioRDM veröffentlicht, die die letzten entscheidenden Aktualisierungen beinhaltete, um InvenioRDM als Minimum Viable System in der Produktion einzusetzen: https://inveniordm.docs.cern.ch/releases/versions/version-v6.0.0/.

Zu den bereits verfügbaren Funktionen gehören der Selbst-Upload von Datensätzen, ein adaptierbares Berechtigungssystem, eine konfigurierbare Integration von Keycloak als OpenID-Connect-Authentifizierungsanbieter und eine Share-by-Link-Funktion, die es ermöglicht, verschiedene Berechtigungen für Datensätze mit geschlossenem Zugang mit Drittnutzern zu teilen, ohne dass diese ein Konto im System haben müssen (ähnlich wie die gleiche Funktion in Google Docs!).

Was kommt?

Natürlich ist die Entwicklung von InvenioRDM noch lange nicht abgeschlossen und es werden ständig neue Funktionen hinzugefügt. Die Entwicklergemeinschaft hat unter anderem die folgenden Funktionen als besonders interessant identifiziert

  • Integration von Communities (ähnlich wie Collections in anderen Datenrepositorien)
  • Ein internes System für verschiedene Arten von Anfragen, z. B. Anfragen auf gemeinsamen Zugang, Löschung von Datensätzen, Hinzufügen von Datensätzen zu Communities usw.
  • OAI-PMH Endpoints, die das Harvesting von Metadaten für gespeicherte Datensätze ermöglichen
  • Export von Metadaten in zusätzlichen Formaten, z. B. Schema.org
  • Engere Integration mit anderen Diensten, zum Beispiel ORCID und GitHub/GitLab
  • COUNTER-Nutzungsstatistiken: https://www.projectcounter.org/

Durch die Möglichkeit, die Metadaten in zusätzliche Formate zu exportieren und Schnittstellen für weitere externe Dienste wie OAI-PMH hinzuzufügen, wird die FAIRness von InvenioRDM-Datensätzen sichergestellt!

Wenn Sie mehr über Implementierungsprozesse an österreichischen Universitäten erfahren möchten, kontaktieren Sie Maximilian Moser unter maximilian.moser@tuwien.ac.at.

Verfasst von: Barbara Sánchez und Maximilian Moser, beide TU Wien Zentrum für Forschungsdatenmanagement.

Dieser Artikel wurde bereits am 25. Oktober 2021 in den GO FAIR News publiziert: https://www.go-fair.org/2021/10/25/repositories-enabling-fair-three-austrian-universities-go-for-inveniordm/